Geführte Touren

Thematische Rundgänge (Teilnahme entgeltfrei)

Auf Anfrage können Führungen am Gedenkort Güterbahnhof Moabit gebucht werden. Sie informieren über die Deportationen in die Vernichtungslager, den Widerstand während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und die Geschichte des jüdischen Lebens im Bezirk Mitte von Berlin. 


Alle Führungen sind für Gruppen ab sechs Personen individuell buchbar und dauern 1,5 bzw. 2,5 Stunden. Terminvergaben erfolgen nach Absprache. Einzelpersonen können sich den Gruppenführungen anschließen.

Zur Terminvereinbarung nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

Zusätzlich finden jährlich Führungen am Tag des offenen Denkmals am ersten Septemberwochenende statt.

Andreas Szagun (Bürgerinitiative „Ihr letzter Weg“) bei einem Rundgang 2015. Foto: Ute Müller-Tischler

Das Netzwerk der Deportationen

Der Güterbahnhof Moabit in der Infrastruktur des Massenmords 

Der Güterbahnhof Moabit war Ausgangspunkt für die meisten Deportationen der Berliner Jüdinnen und Juden in die Ghettos und Vernichtungslager. Die Führung befasst sich mit der Rolle des Bahnhofs im Netzwerk der Deportationen und zeichnet deren Verlauf und Endpunkte nach. Im Vordergrund stehen Überlieferungen von Opfern der Deportationen.

Start und Ende: Gedenkort Güterbahnhof Moabit, Eingang Ellen-Epstein-Straße

Tour für Jugendliche und Erwachsene

„offensichtlich“: Der Deportationsweg von Jüdinnen und Juden aus Moabit 1942 – 1944

Dieser Stadtrundgang für Jugendliche ab der 8. Klasse und für Erwachsene führt an die historischen Orte der Sammellager und zeigt so, dass die Deportationen keineswegs versteckt oder geheim geschahen, sondern vor aller Augen stattfanden. Die Tour bietet Raum für Diskussionen über den Umgang mit historischen Spuren oder die Formen des Gedenkens in der Vergangenheit und Gegenwart durch Stolpersteine, Denkmäler und Gedenkorte.

Ein Treffpunkt wird individuell vereinbart. Die Führung dauert 2,5 Stunden.

Die Massenverhaftungen von 1943

Die „Fabrik-Aktion“, der Güterbahnhof Moabit und die Deportationen der Berliner Jüdinnen und Juden

Innerhalb eines Tages wurden am 27. Februar 1943 8000 bis 11 000 Berliner Juden und Jüdinnen von der Gestapo festgenommen – größtenteils an ihren Arbeitsplätzen, weswegen man heute von der „Fabrik-Aktion“ spricht. Die Massenverhaftungen wurden im heutigen Bezirk Mitte geplant. Hier waren auch die meisten Sammellager, von denen aus die Verhafteten über den Güterbahnhof Moabit zu den Vernichtungslagern deportiert wurden. Die Führung informiert über den Verlauf dieser Massenverhaftung, berichtet von den Opfern und den Akteur*innen und zeigt exemplarische Fallbeispiele und Reaktionen der nicht-jüdischen Bevölkerung.

Start und Ende: Gedenkort Güterbahnhof Moabit, Eingang Ellen-Epstein-Straße

Geschichte des Gedenkens in Berlin

Wie erinnern? – Zur Geschichte von Gedenken und Erinnerung an die Verfolgung von Juden und Jüdinnen im öffentlichen Raum von Mitte seit 1945

Die Geschichte des Gedenkens an Berlins größten Deportationsbahnhof während des Nationalsozialismus war kein linearer Prozess und teilweise begleitet von Erinnerungskonflikten, die bis hin zu rechtsradikalen Anschlägen auf das Deportationsmahnmal Putlitzbrücke reichten. Diese Führung stellt verschiedene Orte und Akteur*innen des Gedenkens vor.

Start und Ende: Gedenkort Güterbahnhof Moabit, Eingang Ellen-Epstein-Straße

Weiblicher Widerstand im Nationalsozialismus

Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus

Die Führungen geben einen Überblick über die Vielfalt und Breite des weiblichen Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime. Hierbei werden die rechtliche und gesellschaftliche Ausgrenzung von Jüdinnen anhand von Biografien verfolgter Frauen sichtbar gemacht.
Die Route führt zu sechs Orten, an denen Frauen während des Nationalsozialismus gelebt, gearbeitet und gewirkt haben. Die Stationen nehmen Bezug auf Einzelschicksale, wie das von Mathilde Jacob (1873–1943) – eine enge Vertraute von Rosa Luxemburg und deren Nachlassverwalterin. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten unterhielt Jacob Kontakte zu Widerständler*innen und erlebte als Jüdin zunehmende Unterdrückung und Entrechtung bis zu ihrer Deportation in Moabit. 1943 wurde sie im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.

Materialien zu den Zeitzeuginnen werden vor Ort zur Verfügung gestellt und sind auch in leichter Sprache erhältlich.

Start: Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1
Ende: Gedenkort Güterbahnhof Moabit

Die Historikerin Trille Schünke-Bettinger bei ihrer Führung „Frauen in Moabit“. Foto: Berliner VVN-BdA